Chor Intermezzo

Die Wetterauer Zeitung über unser Weihnachtskonzert 2024

Der Chor »Intermezzo« begrüßt seine Besucher zum Weihnachtskonzert in der katholischen Kirche Nieder-Mörlen. © Christine Fauerbach

Von: Christine Fauerbach

Am vierten Advent hat der gemischte Chor »Intermezzo« die Besucher der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt in Nieder-Mörlen mit einem facettenreichen Weihnachtskonzert verzaubert. Von Renaissance bis Moderne, traditionellen Liedern aus aller Welt und berührenden Texten bot das Ensemble unter der Leitung von Annette Jahr eine stimmungsvolle Einstimmung auf die Festtage.

Ein Abend voller Klangzauber, gemeinschaftlichem Gesang und weihnachtlicher Botschaften: Der gemischte Chor »Intermezzo« ließ mit Texten und Liedern am vierten Adventssamstag in der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt in Nieder-Mörlen den Zauber der Weihnacht erklingen.

Die musikalische Leiterin Annette Jahr hatte mit den Sängerinnen und Sängern auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Repertoire für das traditionelle Weihnachtskonzert einstudiert. Der Schwerpunkt lag auf A-cappella-Literatur ab dem 16. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Das Repertoire umspannte mehr als 600 Jahre Musikgeschichte. Es reichte von der Renaissance über die Romantik, die Klassik und die Moderne bis hin zu Neubearbeitungen, die in teilweise bis zu achtstimmigen Chorsätzen aufgeführt wurden.

Das Konzert war in drei Blöcke unterteilt. Am Ende eines jeden Blocks lud der Chor »Intermezzo« sein Publikum in der fast vollbesetzten Kirche ein, gemeinsam mit ihm zu singen. Worauf es beim Singen der Lieder ankommt, demonstrierte Annette Jahr anschaulich, die den Chor seit 2020 leitet. Und so stimmten alle die Lieder »Mache dich auf und werde Licht« von der Jesus-Bruderschaft Gnadenthal aus dem Jahr 1972, den achtstimmigen Kanon »Veni Immanuel« und »O Du Fröhliche« in Bearbeitungen aus den Jahren 2008 und 2007 des langjährigen Chorleiters Nils Kjellström mit großer Begeisterung an.

Stimmungsvoll und vielfältig

Im Laufe des Weihnachtskonzertes interpretierte der Chor »Intermezzo« mehrere traditionelle Lieder wie »Gläns Över Sjö Och Strand« oder den modernen Chorsatz »The Saviour’s Birth«, die der 2019 verstorbene Chorleiter, der den Chor ab 2007 leitete, neu arrangiert hatte.

Der Chor begrüßte sein Publikum vor der mit Rokoko-Ornamenten geschmückten Hochaltaranlage der barocken Kirche mit traditionellen Weihnachtsliedern aus England, Frankreich und Deutschland. Dazu gehörten Werke wie das englische »Drei Schiffe sah ich segeln«, das französische »Ding Dong! Merrily On High« und das deutsche Kirchenlied »Tröstet mein Volk«.

Im Laufe des eineinhalbstündigen Konzertes reichte die musikalische Bandbreite von besinnlichen Liedern aus dem 19. Jahrhundert wie »In The Bleak Mid-Winter« von Gustav Holst (1874-1934, Musik) und Christina Rossetti (1830-1894, Text) über das Traditional mit dem Text »Ein Kind geborn zu Bethlehem« aus dem 15. Jahrhundert, das Lucas Lossius 1553 vertonte, bis hin zum englischen Wiegenlied Marias »This Endris Night«. Mit der Vertonung »Qui Sedes« des Psalm 80, 2-3 aus dem 1893 komponierten Zyklus »9 Adventsmotetten« für die vier Adventssonntage von Josef Rheinberger verabschiedete sich der Chor.

Mit ihren Liedern aus unterschiedlichen Ländern, aber auch zwei vorgetragenen Texten stimmten die Sänger ihre Zuhörer auf das Weihnachtsfest ein. Sängerin Insa Grüsing las den »Text zum Advent« von Francine Christophe vor. In diesem beschreibt sie, wie ein Stück Schokolade bei einer Geburt in einem Lager zum Symbol der Hoffnung und des Lebens wurde. Sängerin Rebekka Witte las den humorvollen Text zum Advent »Wie man zum Engel wird« von Ruth Schmidt-Mumm vor. Das Publikum wurde mitgenommen zu drei Krippenspielaufführungen der sechsten Klasse von Lehrer Larssen.. In diesen übernahm der freundliche wie hilfsbereite Tim, der kleine Bruder des Josef-Darstellers, die Rolle des bösen Wirtes. Ob Tim Maria und Josef abwies, erfahren die Besucher.

Mit langanhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum beim Chor »Intermezzo«, der Chorleiterin Annette Jahr und der Vorsitzenden Maria Theresia Kremer für die gelungene, festliche Einstimmung auf die Feiertage.

Link auf den Originalartikel

Ein Artikel in der Wetterauer Zeitung über unser Probenwochenende

Noch bei Sonne und herbstlich mildem Wetter hat der Chor Intermezzo beim Probenwochenende für das Weihnachtskonzert geübt. Das Einsingen ist spontan nach draußen verlegt worden.

Bad Nauheim (pm). Die auswärtigen Probentage sind für den Chor Intermezzo schon lange eine Tradition, also wurden kürzlich am Ende einer turbulenten Woche die Reisetaschen samt Noten eingepackt und hinausgefahren in den Taunus zur Familienferienstätte Dorfweil in Schmitten.

Nach dem gemeinsamen Abendessen begann das intensive Singen und Üben der weihnachtlichen Lieder aus unterschiedlichen Epochen, feierlich (»Qui sedes«), verspielt (»Ding dong merrily on high«), voller Sehnsucht nach Hoffnung (»O come, o come, Emmanuel«). Chorleiterin Annette Jahr schuf auf ihre unverwechselbare Art mit Disziplin und Humor eine schöne und konzentrierte Atmosphäre, brachte die Herzen und Stimmen so zusammen, dass die Welt für ein paar Stunden außen vor bleiben konnte und immer wieder Glücksmomente entstanden. Nach der ersten Probenetappe ließen die Chormitglieder den Freitagabend beim entspannten und geselligen Zusammensein ausklingen.

Am Samstag zeigte der Blick nach draußen undurchdringlichen Nebel und verhangene Bäume. Drinnen gab es ein gutes Vorankommen beim Erarbeiten der Stücke und gemütliche Kaffeepäuschen. Abends fand eine kurze Mitgliederversammlung statt, in der vor allem ein neuer Kassenwart gewählt werden sollte. Albert Bodenröder, ein Gründungsmitglied des Chors Intermezzo (und den WZ-Lesern durch seine tollen Naturfotografien bekannt), hatte diese wichtige Aufgabe über 25 Jahre lang vorbildlich und unerschütterlich erfüllt und nun angekündigt, das Amt zum neuen Jahr gerne in jüngere Hände abgeben zu wollen. So wird ab Januar Doro Pfirrmann als neues Vorstandsmitglied die Kasse übernehmen.

Männer mit Taktgefühl gesucht

Die Wahl war einstimmig und die Erleichterung und Dankbarkeit bei allen im Chor groß, dass die Finanzen auch zukünftig in Ordnung sein werden. Auch die Planung der Auftritte 2025 wurde besprochen und die Probenwochenenden im bewährten Quartier bis März 2026 reserviert.

Am Sonntagmorgen riss der Nebel auf und der Taunus leuchtete in ganzer Herbstpracht. Das Einsingen wurde spontan nach draußen verlegt, ein paar Fotos gemacht, dann gab es drinnen die letzte Probenetappe (unter anderem mit »O Heiland, reiß die Himmel auf«), während sich die Nebelschwaden schon wieder zusammenzogen. Nach dem Mittagessen endete das produktive und harmonische Wochenende für alle mit einem Schwung neuer Energie und Weihnachtsvorfreude.

Zur Ergänzung des Chorklangs sind ab dem neuen Jahr gerne noch zwei oder drei neue Tenöre oder Bässe willkommen: Männer mit guter Stimme und Taktgefühl können sich auf www.chor-intermezzo.com oder Instagram (chor_intermezzo_badnauheim) vorbei informieren.

Das Weihnachtskonzert des Chores findet am Sonntag, 22. Dezember, um 17 Uhr in der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt in Nieder-Mörlen statt.

Hier ist der original Artikel:

Artikel in der Frankfurter Neuen Presse

Stand: 23.07.2024, 10:12 Uhr
Die Chorprobe im katholischen Pfarrheim beginnt meist mit Lockerungen für Stimme und Körper. Foto © Loni Schuchardt

Bad Nauheim-Nieder-Mörlen (har). Zu den bekanntesten Chören in der Wetterau zählt der Chor »Intermezzo«, der 1992 als »Junger Chor Intermezzo« im Gesangverein »Frohsinn Nieder-Mörlen« gegründet wurde. Gesucht wurden damals »Leute von 16 bis 40, auch fetzige 50er, mit einem Herz für moderne Musik, Spirituals, rhythmische Sprechstücke, Folklore, bis hin zu moderner Pop-Musik«, wie es damals in einer Pressemitteilung hieß.

Daraus entstanden ist eine fröhliche, homogene Truppe mit aktuell 39 Sängerinnen und Sänger im Alter von 19 bis 77 Jahren, dessen Repertoire längst weit mehr umfasst, als sich dies die Initiatoren vor 32 Jahren vorgestellt haben. »Wir sind für alles offen«, meint denn auch Maria Theresia Kremer, die Vorsitzende des seit zwei Jahren eigenständigen Vereins.

»Es war einfach an der Zeit, dass wir ein eigener Verein wurden, wir haben aber noch besten Kontakt mit dem Frohsinn«, betont Kremer, die seit 2007 Chormitglied ist. Geprobt wird jeden Freitag um 19 Uhr im katholischen Pfarrheim in Nieder-Mörlen.

Warum der Chor so erfolgreich ist, liegt für Kremer auf der Hand: »Das haben wir unseren Chorleitern zu verdanken.« Nach der Chorgründung führte zunächst der Ockstädter Werner Bohm 13 Jahre lang den Chor, bevor Thomas Wilhelm für zwei Jahre als Chorleiter tätig war.

Im Jahre 2007 übernahm Nils Kjellstroem den Chor. Bis zu seinem plötzlichen Tod vor fünf Jahren prägte er den Chor. In vielen von ihm arrangierten Chorsätzen oder selbst komponierten Liedern und Vertonungen von Gedichten ist er immer noch im Repertoire des Chores wiederzufinden.

»Sein Tod war für uns ein Schock«, sagt Kremer, doch die Nachfolge war schnell geregelt. Annette Jahr, ausgebildete Sängerin und Stimmbildnerin, begleitete schon während Kjellstroems Zeit den Chor im Bereich Stimmbildung, übernahm hin und wieder mal eine Chorprobe, wenn der Chorleiter verhindert war.

»Ich habe mich schon damals mit dem Chor sehr verbunden gefühlt«, sagt Jahr, die wenige Tage nach dem Tod Kjellstroems das alljährliche Weihnachtskonzert leitete. »Das war sehr, sehr emotional«, erinnern sich Jahr und Kremer.

»Für uns alle war klar, dass Annette den Chor übernimmt«, sagt Kremer. Für die Friedbergerin war es das erste Mal, dass sie einen Chor leitete, inzwischen sind zwei weitere hinzugekommen. »Annette schafft es, uns alle zu motivieren und zu Höchstleistungen zu bringen«, sagt Kremer, was Jahr so nicht stehen lassen will: »Hier sind alle sehr motiviert.« Dass dem so ist, wird bei den Chorproben deutlich. »Für mich ist die Probe immer die richtige Einstimmung aufs Wochenende«, sagt Betty Galbierz-Eigenwillig, die schon 30 Jahre beim Intermezzo singt und seit Jahren als Notenwartin tätig ist.

»Ich komme hier einfach runter und lasse die Woche hinter mir«, sagt die gebürtige Nieder-Mörlerin. Noch ein Jahr länger im Intermezzo aktiv ist Michael Mariaschk, einer von zehn Sängern im Chor. »Der Intermezzo ist Teil meines Lebens geworden«, sagt der Friedberger und fügt hinzu: »Ich singe einfach unglaublich gerne.« So oder ähnlich denken alle Chormitglieder, von denen ein Großteil aus Bad Nauheim selbst kommt, aber auch »von Cleeberg bis Wöllstadt«, so die Vorsitzende, und weiter: »Wir Nieder-Mörlener sind deutlich in der Minderheit.«

Schon vor der Chorprobe herrscht beste Stimmung, die Jahr mit unkonventionellen Atem- und Stimmübungen noch antreibt. Es wird viel gelacht, bevor die eigentliche Probe beginnt. Schlägt Jahr ein neues Lied vor, »wird manchmal schon die Nase gerümpft, die Geschmäcker sind ganz unterschiedlich«, meint die Chorleiterin, doch oft komme es vor, dass sich im Verlauf der Proben bei denjenigen, die den Vorschlag nicht so gut fanden, die Beziehung zu dem Lied verändert, erzählt Jahr, die auch Vorschläge von Chormitgliedern aufnimmt, so wie der zuletzt einstudierte Popsong »So soll es bleiben«, von »Ich + Ich«. Nun macht der Chor erst einmal bis zur nächsten Probe am Freitag, 16. August, Sommerferien. Danach geht es gleich mit dem traditionellen Auftritt beim Jugendstilfestival in Bad Nauheim weiter.

Am Sonntag, 22. Dezember, folgt das große Weihnachtskonzert. »Bei uns soll alles so bleiben, wie es ist, nur mehr Männerstimmen wären prima«, meint Kremer abschließend.

Maria Theresia Kremer ist die »Intermezzo«-Vorsitzende.
Michael Mariaschk ist einer von zehn Sängern.
Mit viel Freude leitet Annette Jahr den Chor.
Betty Galbierz-Eigenwillig ist seit 30 Jahren dabei.

Hier ist der Link zum Originalartikel: Frankfurter Neue Presse

(Alle Fotos © Loni Schuchardt)

Unser Sommerkonzert 2024

Von: red Redaktion

Bad Nauheim (pm). Was haben Heinrich VIII., Annette Humpe, Cole Porter, Johannes Brahms, Max Raabe und Fanny Hensel gemeinsam? Sie alle haben mit Kompositionen zum diesjährigen Sommerkonzert des Chors Intermezzo aus Bad Nauheim beigetragen.

Die 34 Sängerinnen und Sänger begeisterten ihr Publikum im voll besetzten Saal der Bad Nauheimer Musikschule mit einem ebenso gelungenen wie unterhaltsamen Konzert.

Der A-cappella-Chor sang unter der Leitung von Annette Jahr 16 Lieder aus fünf Jahrhunderten und von drei Kontinenten. Ein abwechslungsreiches Programm also, in dem sich die große Vielfalt an Musik-Genres und unterschiedlichen Stilen zu einem harmonischen Ganzen vereinte - wozu auch die gleichermaßen informativen wie kurzweiligen Erläuterungen zu den Stücken von Maria Theresia Kremer beitrugen.

Gute Artikulation der Texte

Annette Jahr führte den Chor sicher durch die verschiedenen Kompositionen, deren wechselnde Stimmungen die Sängerinnen und Sänger zum Klingen brachten: Sie sangen melancholisch bei »Abendlich schon rauscht der Wald« von Fanny Hensel, fröhlich bei »Now is the Month of Maying« von Thomas Morley, selbstbewusst bei Jerry Hermans »I Am What I Am« und rundum glücklich bei »So soll es bleiben« von Annette Humpe, um nur ein paar zu nennen.

Auch die gute Artikulation der Texte trug dazu bei, das Publikum in Bann zu ziehen. Der Chorklang war harmonisch-homogen, ließ aber dennoch die einzelnen Stimmgruppen immer dann hervortreten, wenn es angebracht war.

Die Dirigentin bezog sogar das Publikum geschickt ins Geschehen ein. So wurden Zuhörende zweimal zu Mitwirkenden: In nur wenigen Minuten studierte Annette Jahr den kongolesischen Kanon »Banaha« sowie den Gospelsong »Hold on Just a Little While Longer« mit allen Anwesenden ein. Diese beteiligten sich anschließend mit den erlernten Liedern mit hörbarer Freude und stimmlicher Unterstützung vom Chor Intermezzo am Konzertablauf.

Das Publikum blieb auch nach dem Verklingen des Gospels - allerdings jetzt wieder passiv - im Zentrum der Aufführung. Der Sopran, der sich zum gemeinsamen Singen hinter den letzten Zuschauerreihen des Saals platziert hatte, stimmte nun das Max-Raabe-Lied »Ich bin nur gut, wenn keiner guckt« an. So entwickelte sich über die Köpfe im Zuhörerraum hinweg ein Dialog mit den Chorstimmen auf der Bühne - eine gelungene Auflockerung im ohnehin abwechslungsreichen Programm. Eine weitere musikalische Facette brachte das Querflötentrio der Musikschule Bad Nauheim in den Konzertabend ein. Hanna Kreuter, Hanna Reitz und Simon Koch spielten vor der Pause zwei Stücke von Jindrich Feld und Gabriel Fauré und machten auch im zweiten Teil mit Stücken von James Hook und Kaspar Kummer virtuos die weiche, volle Klangfarbe der Querflöten hörbar. Die drei jungen Musiker führten eindrucksvoll vor, was es heißt zusammenzuspielen: Einsätze, Wechsel in Tempo oder Dynamik und auch die Übernahme und Übergabe der Führung klappten hervorragend. Dem Querflötentrio gelang damit eine hörenswerte Ergänzung zum A-cappella-Programm des Chors Intermezzo.

Dass das Publikum vom Dargebotenen begeistert war, zeigten der lange Applaus und die Forderung einer Zugabe. Diesem Wunsch entsprach der Chor nach dem fast zweistündigen musikalischen Programm gern mit dem Stück »So soll es bleiben«.

Frankfurter Neue Presse vom 19.12.2023:

Stimgewaltig und ausdrucksstark: Beim gemeinsamen Singen dirigiert Chorleiterin Annette Jahr das Publikum mit. Foto © Loni Schuchardt

Bad Nauheim-Nieder-Mörlen (har). Musik in der Vorweihnachtszeit ist unglaublich vielfältig. Dies zeigte auch der Chor »Intermezzo« bei seinem traditionellen Weihnachtskonzert am Sonntagabend in der nahezu voll besetzten katholischen Kirche auf.

Die 33 Sängerinnen und Sänger präsentierten eine bunte Vielfalt von Weihnachts- und Winterliedern aus fünf Jahrhunderten sowie aus vielen Ländern - und dies auf allerhöchstem Niveau. Zu verdanken ist dieser für einen A-cappella-Amateurchor erstaunlich hohe Standard in erster Linie zwei Menschen. Da ist die aktuelle Chorleiterin Annette Jahr, die den Chor nach dem Tod des langjährigen Chorleiters Nils Kjellström Anfang 2020 übernahm.

Schon unter Kjellströms Dirigat war die ausgebildete Sängerin als Stimmbildnerin für den Chor tätig. Kjellström prägte 13 Jahre den Chor mit seinen Eigenkompositionen und den von ihm arrangierten - zum Teil äußerst anspruchsvollen - Chorsätzen, von denen der Chor bei seinem Konzert noch sieben intonierte, so zum Auftakt auch den Kjellström-Satz des bekannten »Adeste fideles« von J. F. Wade aus dem 18. Jahrhundert.

Schon hier überzeugte die Sängerschar mit exakter Intonierung und ihrem klaren mehrstimmigen Gesang. Der harmonische Klangkörper von Jahr mit striktem Dirigat sicher geführt.

Nach diesem exzellenten Auftakt versprach Intermezzo-Vorsitzende Maria Theresia Kremer den Besuchern ein abwechslungsreiches in vier Blöcken aufgeteiltes Programm, durch das die Vorsitzende mit vielen Informationen gekonnt führte.

Eine Version auf Ukrainisch

Im ersten der vier Gesangsblöcke standen Weihnachtslieder aus England im Mittelpunkt, darunter zwei unbekanntere Kompositionen aus dem 16. Jahrhundert. Ihre Moderation zu »Oh Bethlehem, du kleine Stadt« nutzte Kremer zu einem Friedensappell für den Nahen Osten. Der erste Programmblock endete mit »Adoración«, einem Weihnachtslied aus Bolivien in dem mit einem vom Chor intensiv und kräftig gesungenen »Halleluja« die Geburt Christi groß angekündigt wird. Mit der Lesung der Kurzgeschichte »Der Himmel ist offen« von Matthias Drobinski leitete Chormitglied Kirsten Curtze zum zweiten Block über, der mit dem von Chor und Besuchern gemeinsam gesungenen »Tochter Zion« eröffnet wurde.

Es folgte mit »Sicut servus« von Giovanni Pierluigi da Palestrina der musikalische Höhepunkt des Konzerts, bei dem der Chor stimmlich über sich hinauswuchs und mit nicht enden wollenden Beifall für diesen musikalischen Hochgenuss belohnt wurde.

Nach dem polnischen Weihnachtslied »Die im Dunkeln wandeln« präsentierte der Chor zwei Besonderheiten. Den Paul-Gerhardt-Text »Ich steh an Deiner Krippe hier« hat Johann Sebastian Bach zweimal vertont, 1734 für sein Weihnachtsoratorium, zwei Jahre später noch einmal völlig neu. Der Chor überzeugte mit beiden Versionen.

Danach erfuhren die Besucher, dass das im englischsprachigen Raum bekannte »Ring; Christmas Bells« eigentlich aus der Ukraine stammt. Im Original heißt das Lied »Schtschedryk« und wird in der Ukraine zu Neujahr gesungen.

Dank ihres jüngsten Mitglieds Olga Dubova, hat der Chor auch die ukrainische Version einstudiert. Die 18-Jährige lebt mit ihrer Familie nach der Flucht aus der Ukraine in Ober-Mörlen.

Dazwischen las Martin Pfaff den Text »Freude« von Hanna Butting. Es folgten zwei Blöcke mit internationalen Weihnachtsliedern, von »The Winter’s Night« von Nicholas Myers über das schwedische »Jul, jul, stralande jul« bis hin zum aus Frankreich stammenden »Engel haben Himmelslieder« oder dem Gospel »God tell it on the Mountain«.

Dazwischen las Sibilla Fischbach den Text »Überwintern« von Katherine May und alle sangen gemeinsam »Es ist ein Ros entsprungen.

Mit »Mary’s Boy Child«, das dank Boney M. zum Pop-Hit wurde, sowie dem Traditional »Corramos« aus Venezuela leitete die Sängerschar das große Finale mit »O du fröhliche ein«. Dazu verteilten sich die Sänger im Kirchenschiff, so dass Besucher und Chor zu einer Gesangseinheit wurden. Mit nicht enden wollenden Beifall endete das Konzert. »Wir haben gerne für sie gesungen«, sagte Kremer in ihren Dankesworten. Das war zu spüren.

Wetterauer Zeitung, 5. Juli 2023

Chor begeistert mit Gitarrenduo Saitenzeit beim Sommerkonzert

Der 30-köpfige Chor unter der Leitung von Annette Jahr begrüßte das Publikum mit dem Madrigal „Fine knacks for ladies“ von John Dowland, einem schwungvollen Gassenhauerlied von 1600. Auch gefühlvolle Liebeslieder wie die eigenwillige Version von „Michelle“ von den Beatles, „If you leave me now“ von Chicago oder „And so it goes“ von Billy Joel zeigten das Können der Sängerinnen und Sänger, besonders, da der Chor ausschließlich a-cappella singt, gänzlich ohne instrumentale Begleitung.

Nach einer erfrischenden Pause zum Luftholen an dem sehr heißen Nachmittag zeigte der Chor, dass er auch die klassischen leisen Töne beherrscht. Bewegend und innig trug er zwei Vertonungen von Bibelversen vor, das „Abendlied“ von Rheinberger und „Ubi Caritas“ von Maurice Duruflé. Mit dem vierstimmigen „Earth Song“ von Frank Ticheli, einem ergreifenden Ruf nach Frieden in einer vom Krieg zerrissenen Welt, und „Give us this day“ von Ward Swingle über die Schönheit der Erde, die es zu bewahren gilt, fesselte der Chor das Publikum und machte wieder sein großes Leistungsvermögen deutlich.

Das Liebeslied „Love of my life” von Freddie Mercury in einem einfühlsamen Arrangement beeindruckte ebenso wie das mitreißende „I am what I am” von Gloria Gaynor, ein fulminanter Abschluss des Konzerts. Im Zusammenspiel mit Dirigentin Jahr, die den Chor gekonnt durch die anspruchsvollen Arrangements mit wechselnden Tempi und Lautstärken führte, konnte Intermezzo sein Können auf hohem Niveau und mit einem harmonischen Klangbild entfalten. Das Publikum war begeistert und dankte dem Chor mit „standing ovations“ und langem Beifall.

Die Zugabe mit „Sing-sing“ von Friedrich Hollaender in einem Arrangement der Chorleiterin Jahr verrät das Geheimnis des Chors, wie es gelingt, sich selbst und das Publikum mit Singen in eine gute Stimmung zu versetzten: „Sing, sing, schon eh du aufstehst“.

Dieses Konzert macht Lust auf mehr, waren sich das Publikum und die Organisatoren einig.